Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah ? Die Redensart könnte sinnbildlich für das Heimatbuch Baar stehen. Seit mittlerweile 70 Jahren dokumentiert es das Geschehen in unserer Gemeinde, stellt Baarerinnen und Baarer ins Zentrum und trägt damit zur Dorfkultur bei. Diesem Credo bleibt auch die mittlerweile 38. Ausgabe treu, auch wenn der Titel «Weitblick» zunächst anderes vermuten lassen könnte.
Das neue, mittlerweile 38. Heimatbuch widmet sich Personen, Projekten und Organisationen, die Weitblick bewiesen haben und immer noch beweisen. Wir möchten aufzeigen, dass gute Ideen mit Engagement und Gestaltungswille umsetzbar sind. So blicken wir den Machern der Ortsplanungsrevision über die Schultern und stellen ihre Ideen für unsere Gemeinde vor. Wir zeigen auf, wie die Alters- und Generationenpolitik in Baar in Zukunft aussehen soll. Wir blicken aber auch zurück auf die Entstehungsgeschichte des Schwimmbads Lättich, das seine Ursprünge im 19. Jahrhundert hat.
Zu Wort kommen zudem innovative Menschen, Visionäre und Träumer wie Heidy und Ernst Kaspar, die für ihre Idee, ein Sportlager für Mädchen in Tenero zu organisieren, zunächst belächelt wurden. Ihre Vision von damals ist heute eine Institution. Auch der Fotoessay beweist Weitblick: Die Baarer Illustratorin Brigitt Andermatt hat auf Basis von Fotografien von Andreas Busslinger Visionen für unser Dorf entwickelt.
Um den Mut etwas anzupacken und um Aufbruch geht es auch im zweiten Teil des Heimatbuchs. Im Kapitel «Baar im Laufe der Zeit» werden gleich mehrere Vereine vorgestellt, die in den letzten beiden Jahren ihr 100-Jahr-Jubiläum feiern konnten. Sie alle wurden kurz nach dem Ersten Weltkrieg aus der Taufe gehoben. Wir blicken zurück auf 50 Jahre Frauenstimmrecht und würdigen das Wirken von Baarer Politik-Pionierinnen. Und wir nehmen Abschied von Hans Kennel, dem Baarer Musiker von Weltrang, sowie von zwei verdienten Ehrenmitgliedern des Vereins Heimatbuch Baar.
Damit sind wir bei jenen Menschen angekommen, die sich für das Heimatbuch Baar engagieren. Ein grosser Dank gebührt meinen Redaktionskolleginnen und -kollegen Barbara Schmid- Häseli, Stefan Doppmann, Klaus Hengstler und Andreas Busslinger sowie allen Autorinnen und Autoren, die einen Text zum 38. Heimatbuch Baar beigesteuert haben. Sie haben zusammen die neue Ausgabe gestaltet und geprägt. Ein Dankeschön geht auch an die Vorstandsmitglieder des Vereins Heimatbuch Baar und insbesondere an den Präsidenten Heinz Merz. Ihre Vereinsarbeit hält den Redaktionsmit-gliedern den Rücken frei. Nicht vergessen werden dürfen die Firma Kalt Medien AG, die das Heimatbuch gestaltet und gedruckt hat, sowie die zahlreichen Sponsoren und Gönner, ohne die das Heimatbuch nicht finanzierbar wäre.
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Grundlage der Redensart ist wahrscheinlich das Gedicht «Erinnerung» von Johann Wolfgang von Goethe: «Willst du immer weiter schweifen? / Sieh, das Gute liegt so nah. / Lerne nur das Glück ergreifen, / denn das Glück ist immer da.» In diesem Sinne, liebe Leserinnen und Leser: Beweisen Sie Weitblick, ergreifen Sie das Glück und lesen Sie die 38. Ausgabe des Heimatbuchs Baar.
Silvan Meier, Redaktionsleiter
Der Verein Heimatbuch Baar bezweckt, heimat- und volkskundliche Themen der Gemeinde Baar und ihrer Umgebung zu erforschen und diese den Vereinsmitgliedern und einem weiteren Publikum näher zu bringen. In diesem Sinne besteht die Hauptaufgabe in der Herausgabe des Baarer Heimatbuches, welches im Turnus von zwei Jahren erscheint.
Der Verein wurde 1952 gegründet und zählt rund 400 Mitglieder.
Das Heimatbuch Baar kann in den Verkaufsstellen oder Online erworben werden.