Um Himmels willen
Seit mehreren Ausgaben stellt das Heimatbuch ein Thema ins Zentrum, das als roter Faden für das Buch dient. So haben wir uns in den letzten Jahren dem Baarer Sportgeschehen und der Kulturszene gewidmet. Wir haben die Grenzen und Ränder der Gemeinde erforscht und uns mit Wirtschaft und Gewerbe beschäftigt. Auch ganz körperlich haben wir uns mit Baar auseinandergesetzt – im Band «Von Kopf bis Fuss». In der 34. Ausgabe des Heimatbuchs nun wenden wir uns dem geistigen und geistlichen Baar zu. Der vorliegende Band mit dem Titel «Um Himmels willen» widmet sich im weitesten Sinn dem Themenbereich Glauben und Religiosität.
Gewisse Artikel liegen auf der Hand. Schliesslich hat die reformierte Kirche im Kanton Zug, deren Ursprünge in Baar liegen, 2013 ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Auch dass Baar einen neuen katholischen Pfarrer erhalten hat, muss selbstverständlich Platz finden im neuen Heimatbuch. Zu Wort kommen aber auch Angehörige anderer Religionen und Glaubensrichtungen. Der Muslim Mehmet Cakir, der regelmässig die Moschee in Blickensdorf besucht, erklärt seinen Glauben. Und Kari Schicker erzählt, wie er im Christlichen Treffpunkt Zug/Baar seinen Glauben wieder gefunden hat.
Wir nähern uns dem Thema Glauben und Religiosität aber auch ganz anders an und ergründen die spirituelle Kraft der Baarburg. Sportler erzählen von ihren Ritualen, auf die sie vor einem Wettkampf nicht verzichten können und an deren Wirksamkeit sie fest glauben. Und wir werfen einen Blick zurück in ein dunkles Kapitel des Glaubens – respektive des Aberglaubens –, als auch in Baar noch Hexen verfolgt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Für einige überraschend dürfte die Geschichte rund um die Kirche St. Markus sein. St. Markus? In der Tat hat die katholische Kirchgemeinde einst den Bau einer Kirche St. Markus an der Früebergstrasse geplant. Realisiert wurde das Vorhaben nie, stattdessen wurde St. Thomas in Inwil gebaut.
«Um Himmels willen» – der Titel des 34. Baarer Heimatbuchs – ist mehrdeutig zu verstehen. Gerade angesichts der Hexenverfolgungen kann er durchaus als Ausruf des Erstaunens und des Ärgers gemeint sein. Gleichzeitig soll «Um Himmels willen» aber auch dafür stehen, wie Menschen auf eine höhere Macht – wie diese auch immer aussieht und heisst – vertrauen und auf sie bauen.
Nicht fehlen darf im Baarer Heimatbuch das Kapitel «Baar im Lauf der Zeit», in dem wir Erinnerungswürdiges aus den letzten zwei Jahren dokumentieren. Neben den Jubiläen wie 50 Jahre Stadt Baar und 150 Jahre Höllgrotten finden Sie auch Beiträge über neue archäologische Funde, über das Projekt «Skulpturen in Baar» oder über ein neues Kunstwerk auf dem Baarer Friedhof, ein ehemaliges Grabkreuz – womit wir den Bogen zu Glauben und Religiosität wieder geschlagen haben.
Das Baarer Heimatbuch kann wie immer keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Vieles, was spannend gewesen wäre, musste weggelassen werden. Dennoch hoffen die Mitglieder der Heimatbuch-Redaktion – Barbara Häseli, Stefan Doppmann, Klaus Hengstler, Andreas Busslinger und Silvan Meier –, dass die von uns ausgewählten Beiträge beim Lesen Vergnügen bereiten, Aha- Effekte auslösen und zum Nachdenken anregen. An dieser Stelle möchte ich meinen Redaktionskollegen herzlich für ihren Einsatz danken. Der Dank richtet sich auch an alle Autorinnen und Autoren, die einen Beitrag für das 34. Baarer Heimatbuch verfasst haben. Ein grosses Kompliment geht auch an die junge Zuger Fotografin Alexandra Wey, die sich dem Thema Glauben und Religiosität mit einem ganz eigenen Blickwinkel angenähert hat. Ein grosses Dankeschön gebührt der Firma Kalt Medien AG in Zug, die das Heimatbuch gelayoutet, gestaltet und gedruckt hat. Zum Gelingen beigetragen hat zudem der Vorstand des Vereins Heimatbuch Baar unter Präsident Heinz Merz. Ein grosser Dank geht nicht zuletzt an alle Sponsoren und Gönner, ohne die das Baarer Heimatbuch nicht finanzierbar wäre.
Und das letzte Dankeschön haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich verdient. Ich hoffe, nein ich glaube fest daran, dass Ihnen die Lektüre des 34. Baarer Heimatbuchs vielleicht nicht gerade inneren Frieden, aber zumindest grosses Vergnügen bereiten wird.
Silvan Meier, Redaktionsleiter