Typisch!
Vorwort
«Das ist wieder einmal typisch!» Wenn dieser Satz in der richtigen Betonung ausgesprochen wird, ist selten etwas Gutes gemeint. Meist macht man auf diese Weise seinem Ärger Luft. Beispielsweise jene Baarerin, die am Aschermittwochmorgen um 4 Uhr in der Frühe von schrägen Guggenklängen und lautem Lachen geweckt wird, obwohl sie gerne schlafen würde. Oder jener Stadtzuger Politiker, der sich über die sturen Baarer aufregt, die auf ihre Eigenständigkeit pochen und sich von Zug nichts sagen lassen wollen.
Damit sind wir mittendrin im 39. Baarer Heimatbuch. «Typisch!». So lautet der Titel unseres neusten Werks, in dem wir unserem Bild von Baar, der Aussenwahrnehmung und den oben genannten und weiteren Klischees auf den Grund gehen – in einem durchaus positiven Sinn und mit einem gewissen Stolz. Was ist typisch Baar? Dieser Frage widmen wir uns in verschiedenen Beiträgen – manchmal mit mehr und manchmal mit weniger Ernst. Typisch Baar – so lautete eine unserer Thesen – ist der «unaufsteigbare» FC Baar. Unser Fussballclub hat es in den vergangenen Jahren mit trauriger Regelmässigkeit geschafft, eine gute Ausgangslage zu verspielen und den möglichen Aufstieg zu verpassen. Wir wurden Lügen gestraft: Der FC Baar stieg im Frühsommer 2024 in die 2. Liga auf. Ebenso typisch, fast schon legendär sind die Baarer Festfreude und das dazu passende Festwetter. Auch hier zeigt die Probe aufs Exempel, dass mehr Schein als Sein dahintersteckt. Die Baarerinnen und Baarer sind zwar tatsächlich festfreudig – aber immer auch wieder bei schlechtem Wetter.
Wie Baar sich gerne selbst sieht, ist im «Baarer Spruch» von Max (genannt «Busch») Schumacher festgehalten. Im Jahr 1950 schrieb er die berühmte Zeile «Mir wänd kä Zuger sy, mir sind halt Baarer». Damit drückt er prägnant aus, worüber sich Baar gerne definiert: durch die Abgrenzung von der Stadt Zug. Wir haben den Faktencheck gemacht und den Baarer Spruch Zeile für Zeile auseinandergenommen. Auch die jahrhundertealte Rivalität mit der Stadt Zug ist Gegenstand eines Texts. Wir betonen aber auch, dass Baar durchaus Offenheit beweist, und lassen alle Gemeindepräsidenten der Nachbargemeinden zu Wort kommen. Wie sehen sie Baar? Die gleiche Frage haben wir Baarern im Ausland gestellt. Ihre Antworten zeigen: Auch viele Jahre nach der Auswanderung vermissen sie beispielsweise die Baarer Fasnacht.
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten – nur noch eine typische Eigenschaft Baars sei erwähnt: Unsere Gemeinde erfreut sich eines aktiven Vereinslebens. Freiwillige finden sich immer. Das gilt auch für den Verein Heimatbuch Baar. Deshalb ist es mir eine grosse Freude, meinen Redaktionskolleginnen und -kollegen Barbara Schmid-Häseli, Stefan Doppmann, Klaus Hengstler und Andreas Busslinger sowie allen Autorinnen und Autoren zu danken, die einen Beitrag für das 39. Heimatbuch Baar beigesteuert haben. Ein grosses Dankeschön geht auch an die Vorstandsmitglieder des Vereins Heimatbuch Baar und insbesondere an Präsidentin Yvonne Bugmann. Das Vorstandsteam hält der Redaktion den Rücken frei und schafft die Basis für unser Heimatbuch. Ebenso wichtig sind die Firma Kalt Medien AG, die das Heimatbuch einmal mehr gestaltet und gedruckt hat, sowie alle Sponsoren und Gönner, ohne die das Heimatbuch nicht finanzierbar wäre.
Das grösste Merci gebührt den Vereinsmitgliedern sowie allen Leserinnen und Lesern des Heimatbuchs. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass das Heimatbuch Baar seit über 70 Jahren aus der Baarer Dorfkultur nicht wegzudenken ist. Damit wären wir wieder bei unserem Thema angelangt. Typisch Baar ist doch auch, dass Traditionen gehegt und gepflegt werden, ohne sich Neuerungen zu verschliessen. In diesem Sinne wünscht das ganze Redaktionsteam viel Vergnügen bei der Lektüre des neuen Heimatbuchs.
Silvan Meier, Redaktionsleiter
Typisch Baar: Der Baarer Spruch
Inhaltsverzeichnis mit Autoren
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Ein VorwortSilvan Meier
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Zur Erinnerung an die umstrittene Gemeindegüterausscheidung von 1874 bis 1879Philippe Bart
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Auf dem Weg zur modernen GemeindeStefan Doppmann
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Die Bürgergemeinde BaarKlaus Hengstler
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Dem Mythos Baarer Festwetter auf der SpurSilvan Meier
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Die ständige Rivalität mit der Stadt ZugMarco Morosoli
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Der FC Baar ist zurück in der 2. LigaRaphael Biermayr
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Ein Blick über die Gemeindegrenzen – und zurückMartin Spilker
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Baarer Vereine entdecken und fördern TalenteFranz Lustenberger
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Interview mit dem Baarer Bauunternehmer Alfred MüllerSabine Windlin
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Typisch Baar: Der Baarer SpruchBarbara Schmid-Häseli
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Wie eine Facebook-Seite die Verbindung zur alten Heimat aufrechterhältValeria Wieser
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Fotoessay «Typisch»Stefan Kaiser
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Baar vor 100 JahrenBarbara Häseli
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Roland Warnier – das fahrende BrockenhausMaria Greco
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50 Jahre Verein claro-Weltladen BaarBrigitte Huwyler
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75 Jahre Jugendmusik BaarSéverine Huwyler
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100 Jahre Frauengemeinschaft und Gruppe Junger Familien St. Martin BaarGaby Bart
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125 Jahre Samariterverein BaarSusanne Holz
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550 Jahre Baarer Bürgergeschlecht AndermattSilvan Meier
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Nach 40 Jahren schliesst die Z-GalerieFranz Lustenberger
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Der Zugerbieter wurde Ende 203 nach 118 Jahren eingestelltAlina Rütti
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Drei Schweizer machten die Baarer Partners Group zum WeltkonzernMarkus Baumgartner
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Das Ende der Jungsteinzeit auf Baarer BodenJochen Reinhard
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Baarer ChronikSilvan Meier
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Baarer BibliografieSilvan Meier
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Statistiken
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Sponsoren und Gönner
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Bildnachweis
Impressionen von der Vernissage – 25. Oktober 2024, Rathus-Schüür

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